Es gibt keine Fremden, sondern nur Freunde,
denen wir noch nicht begegnet sind.
Ich erzähle euch die Geschichte meiner Reise nach Irland.
Heute schlendere ich durch die Straßen von Wicklow, ich bin noch nicht lange hier und doch fühle ich mich hier heimisch. Ich laufe durch die Straßen, die ich inzwischen schon kenne, erkunde neue Gassen und schleiche an farbenfrohen Gärten um die Häuser, sitze auf einer Bank und sehe den Wasservögeln zu.
Und die Burgruine Black Castle hat es mir angetan. Von der von Normannen erbauten Burg Ende des 12. Jahrhunderts sind dank ständiger Angriffe lokaler Stammesfürsten nur noch wenige Mauerfragmente übrig geblieben. Wenn man still ist und ganz genau hinhört, spürt man noch diese alten Zeiten. Ich laufe diesmal noch ein Stückchen weiter und finde eine kleine Bucht, nicht länger als vielleicht 10 Meter, aber der perfekte Ort, um auszuruhen, still zu sein, den Wellen zu lauschen und die Gedanken fliegen zu lassen.
Heute fahre ich mit dem Bus nach Glendalough, ein von St. Kevin im 6. Jahrhundert gegründetes Kloster. Auch hier spüre ich das Mittelalter, vielleicht liegt es an den dunklen Mauern, vielleicht aber auch am mittlerweile dunklen Himmel mit den imposanten Wolkenbergen.
Beim Gang über den Friedhof findet man an manchen Gräbern Blumen und ich bin überrascht, ich hatte hier keine Blumen erwartet, wirkt das Ganze doch wie aus einer anderen Zeit.
Der Name Glendalough bedeutet im Irischen „Tal der zwei Seen“. Ich möchte sie beide sehen, den Upper Lake und den Lower Lake. Ich laufe durch dieses Tal und finde dort atemberaubende Landschaft und paradiesische Stille, soweit das Auge reicht. Ich gehe langsam und es stellt sich ein Gefühl absoluter Gelassenheit ein.
Heute nehme ich leise Abschied von diesem überwältigenden Land. Ich gehe noch einmal nach Wicklow, laufe noch einmal den Strand entlang. Ich beobachte das Meer, das seine Wellen über die Steine schwappen lässt und ich sitze noch einmal am Black Castle und meiner kleinen Lieblingsbucht.
Und noch einer dieser atemberaubenden Strände - Brittas Bay, ein vier Kilometer langer Strandabschnitt an der Küste der Irischen See, etwa 12 Kilometer südlich von Wicklow. Hier muss man sich Zeit nehmen, langsam gehen, dem Wind lauschen und das gewaltige Naturschauspiel der Wolken am Himmel in sich aufnehmen.
FOLGT MIR bei instagram: